Wie Human Risk Management zur Einhaltung globaler Standards beiträgt

16.04.2025 09:04 - Von Salomon Häseli
Die Anforderungen an die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften gehen weit über technische Schutzmassnahmen hinaus. Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Mitarbeitenden in der Lage sind, Risiken zu erkennen, zu verhindern und darauf zu reagieren. Hier kommt Human Risk Management (HRM) ins Spiel: Eine zentrale Strategie, um Compliance zu erfüllen und aufrechtzuerhalten. In diesem Blog zeigen wir, wie HRM mit globalen Compliance-Anforderungen in Einklang gebracht werden kann, um Sicherheitsmassnahmen zu optimieren und Unternehmensrisiken zu minimieren.

In diesem Blog behandeln wir:
  • Was ist Human Risk Management?
  • 5 wichtige Komponenten für ein erfolgreiches HRM-Programm
  • Eine Übersicht globaler Standards, die HRM erfordern, mit Fokus auf Europa
  • Die Rolle von HRM für die Einhaltung von Compliance-Vorschriften

Was ist Human Risk Management (HRM)?

Human Risk Management ist ein strategischer Ansatz um die durch menschliches Verhalten innerhalb eines Unternehmens entstehenden Risiken zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren. Statt nur reaktiv zu handeln, setzt HRM auf Prävention: Mitarbeitende werden geschult und befähigt, um sicherheitskritische Fehler zu vermeiden. So lassen sich Verstösse gegen Vorschriften und Sicherheitsverletzungen reduzieren.

5 wichtige Komponenten eines erfolgreichen HRM-Programms

HRM umfasst verschiedene Werkzeuge und Massnahmen, um Sicherheitsrisiken durch menschliches Fehlverhalten, mangelndes Bewusstsein oder sogar böswillige Absichten zu minimieren. Die wichtigsten Bausteine sind:
Wichtige Komponenten für ein erfolgreiches Human Risk Management Programm
  • Security-Awareness-Trainings: Regelmässige Schulungen sensibilisieren Mitarbeitende für Bedrohungen wie Phishing, Malware und Social Engineering. Interaktive Lernmethoden wie Animationen und szenariobasierte Schulungen steigern das Engagement und sorgen dafür, dass das Wissen hängen bleibt.
  • Phishing-Simulationen: Automatisierte Tests helfen, die Anfälligkeit von Mitarbeitenden für Phishing-Angriffe zu bewerten. Realistische Phishing-Mails sorgen für praxisnahe Lernsituationen. Echtzeitberichte liefern wertvolle Einblicke und Optimierungsmöglichkeiten.
  • Richtlinien-Management: HRM stellt sicher, dass Mitarbeitende die firmeninternen Sicherheitsrichtlinien verstehen und einhalten. Mit einer zentralen Plattform lassen sich Richtlinien einfach verwalten, automatisch verteilen und die Einhaltung überwachen.
  • Dark-Web-Monitoring: HRM hilft, kompromittierte Zugangsdaten und sensible Informationen im Dark Web frühzeitig zu erkennen. So können betroffene Mitarbeitende schnell handeln, um Schaden zu verhindern. Wenn eine Sicherheitsverletzung festgestellt wird, werden die betroffenen Mitarbeitenden sofort benachrichtigt.
  • Risikobewertung und Berichte: HRM liefert verwertbare Erkenntnisse, indem es Risiken auf Basis von Schulungsteilnahmen und Testergebnissen laufend bewertet. Unternehmen können gezielt Massnahmen ergreifen, um Schwachstellen zu beseitigen.

Insgesamt geht HRM über klassische Schulungen hinaus, indem es proaktive Überwachung, gezielte Risikominimierung und messbare Verbesserungen im Sicherheitsverhalten integriert.

Eine Übersicht globaler Standards die HRM benötigen mit Fokus auf Europa
Übersicht globales Standards die Human Risk Management benötigen
Weltweit verknüpfen verschiedene Standards und Vorschriften HRM direkt mit Compliance-Anforderungen. Die ISO 27001 betont beispielsweise die Bedeutung von Schulungen zur Risikominderung. Es verlangt, dass Organisationen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden sich ihrer Sicherheitsverantwortung bewusst sind und im Umgang mit Bedrohungen angemessen geschult werden.

Europa
Seit den frühen 2000er-Jahren haben europäische Länder Cybersicherheit stärker in den Fokus genommen. Die EU hat verbindliche Gesetze und Richtlinien eingeführt, die in allen Mitgliedstaaten gelten. Gleichzeitig haben Nicht-EU-Staaten wie Norwegen und die Schweiz eigene Cybersicherheitsgesetze entwickelt, die oft an europäische Standards angelehnt sind.
All diese Vorschriften legen grossen Wert auf den menschlichen Faktor in der Cybersicherheit: Mitarbeitende müssen geschult und sensibilisiert werden, um Risiken zu minimieren und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen.
  • Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verlangt von Unternehmen organisatorische Massnahmen wie Schulungen, um menschliche Fehler zu reduzieren.
  • Auch die NIS-2-Richtlinie der EU schreibt ausdrücklich Schulungen für Mitarbeiter vor, um auf Vorfälle zu reagieren und das Bewusstsein für Cybersicherheit zu schärfen. 
  • Das EU-Gesetz zur Cybersicherheit (CSA) stärkt die EU-Agentur für Cybersicherheit (ENISA) und schafft einen EU-weiten Zertifizierungsrahmen für Cybersicherheit der Organisationen dazu ermutigt, zertifizierte Produkte und Dienstleistungen einzuführen und Mitarbeitende entsprechend zu schulen. 
  • Die EU-Verordnung „Digital Operational Resilience Act“ (DORA) richtet sich an den Finanzsektor und fordert Unternehmen auf, ihre operative Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten. Dies soll durch die Implementierung umfassender Risikomanagement-Rahmenwerke erfolgen, die unter anderem regelmässige Schulungen der Mitarbeitenden zu Cyberbedrohungen und Sicherheitsprotokollen umfassen. 
  • Das norwegische Gesetz über digitale Sicherheit (DSA) verlangt von Unternehmen, Systeme für digitales Sicherheitsmanagement einzuführen, Risiken zu bewerten und das Management von Zwischenfällen zu gewährleisten. Dabei wird besonders die Rolle des Personalmanagements für die digitale Sicherheit hervorgehoben. Auch die Nationale Strategie für Cybersicherheit (NCSS-NO) betont, wie wichtig der menschliche Faktor in der Cybersicherheit ist.
  • In der Schweiz schreibt das Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) vor, dass Mitarbeitende in den Datenschutzgrundsätzen geschult und sensibilisiert werden müssen. Dies entspricht bewährten HRM-Praktiken und hilft, unrechtmässige Datenverarbeitung zu verhindern. Die Nationale Strategie für Cybersicherheit (NCSS-CH) legt zudem Wert darauf, Kompetenzen gezielt aufzubauen, um Sicherheitslücken im Management zu schliessen.

Diese Vorschriften zeigen: Ohne einen gezielten HRM-Ansatz lässt sich Compliance in vielen Bereichen kaum erreichen.

Die Rolle von HRM für Compliance

Indem menschliche Schwachstellen durch Risikobewertung, strukturierte Schulungen, Richtlinienmanagement und Überwachung des Dark Web angegangen werden, hilft HRM Unternehmen, die Wahrscheinlichkeit der Nichteinhaltung von Vorschriften zu verringern und ihre allgemeine Sicherheitslage zu verbessern.
Ein gut umgesetztes HRM-Programm hilft Unternehmen in drei zentralen Bereichen:
Die Rolle von HRM um Compliance zu erreichen
1. Menschliches Versagen minimieren

Menschliches Versagen ist nach wie vor eine der Hauptursachen von Cybersicherheitsverstössen. HRM mindert dieses Risiko, indem es eine Sicherheitskultur aufbaut. Dies geschieht mittels Schulungen, Angriffssimulationen und laufender Risikobeurteilung.

  • Mitarbeitende werden mittels Lerneinheiten und Angriffssimulationen darin geschult, Bedrohungen wie Phishing, Social Engineering und andere Betrügereien zu erkennen.
  • Durch die individuelle Risikobeurteilung können Unternehmen gezielt Massnahmen ergreifen.

2. Dokumentation und Bereitschaft für Audits

Gesetze und Standards wie die DSGVO, HIPAA, SOC 2 und ISO 27001 verlangen, dass Unternehmen ihre Compliance-Bemühungen durch detaillierte Dokumentation nachweisen. HRM-Plattformen erleichtern die Compliance-Dokumentation durch automatisierte Berichte und Nachverfolgung von Schulungen.


3. Kontinuierliche Schulung und Richtlinien-Management unterstützen

Compliance ist kein einmaliger Aufwand. Inhalte müssen laufen neuenGesetzten und Standards angepasst werden. HRM-Systeme unterstützen wie folgend:

  • Automatisierte Trainings und Erinnerungen: Rollenspezifische Trainings stellen sicher, dass Mitarbeitende stets über aktuelle Sicherheitsmassnahmen und regulatorische Anforderungen informiert sind.
  • Vereinfaches Richtlinien-Management: Die Plattform ermöglicht, Richtlinien zu verteilen, Aktualisierungen zu versenden und Lesebestätigungen einzufordern.

Fazit: HRM als Schlüssel zu Compliance und Sicherheit

Die Umsetzung einer HRM-Strategie mag komplex wirken, doch mit der richtigen Plattform wird sie einfach und effizient. Eine moderne HRM-Lösung hilft Unternehmen, menschliche Risiken zu minimieren und Compliance-Vorgaben mühelos zu erfüllen.

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